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29.04.2003, 16:25 Uhr
frank
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Unter dem Titel
Bleiben die Skater auf der Strecke?
steht auch was im Hamburger Abendblatt.
Falls der Bericht ins Archiv wandert hier der Text:
Bleiben die Skater auf der Strecke? Olympus-Marathon
Hamburg - Die Zukunft des Skater-Wettbewerbs im Rahmen des Olympus-Marathons ist ungewiss. Die Veranstalter überlegen, das Rennen zu streichen oder unabhängig von dem etablierten Laufwettkampf zu organisieren - zum Beispiel am Sonnabend vor dem Lauf-Start. "Wir müssen überlegen, ob und wie wir das Rennen fortführen können", sagt Renn-Direktor Wolfram Götz. "Wir analysieren, was möglich ist." Am Anmeldeverfahren für den Marathon will Götz jedoch festhalten: Es steht wegen des frühen Meldeschlusses in der Kritik. Die Folge: Rund ein Viertel aller zugelassenen Teilnehmer war am Sonntag nicht an den Start gegangen.
Zu wenig internationale Teilnehmer, mögliche Kollisionen zwischen Skatern und Läufern und eine Benachteiligung der gleichzeitig auf der Strecke fahrenden Rollstuhlfahrer - Schwierigkeiten, die dagegen sprechen, "zwei Partys an einem Ort zu feiern", wie Veranstalter Götz das Problem der parallel laufenden Wettbewerbe formuliert. Während des Rennens am vergangenen Sonntag drohte Spitzenläufer Julio Rey auf die letzten Skater aufzulaufen, die wegen der nassen Straßen nur sehr langsam fuhren. Rund die Hälfte der 100 Top-Skater reiste zu dem Weltcup-Rennen gar nicht an.
"Die Veranstaltung müsste international viel mehr bekannt gemacht werden", kritisierte Skater-Sieger Massimiliano Presti, der bereits zum vierten Mal das Hamburger Rennen fuhr. Doch trotz der Kritik für die mangelnde Konkurrenz waren die Skater voll des Lobes für die Veranstaltung in der Hansestadt. "Die Stimmung ist immer großartig und die Strecke sehr eben", so Presti. "Wir hatten überhaupt keine Probleme mit Schlaglöchern, die Straßen waren vollkommen in Ordnung."
Das Lob der Aktiven ließ die Veranstalter - eigentlich schon überzeugt davon, das Skating-Rennen aufzugeben - noch einmal umdenken. "Ich bin sicher, dass Hamburg eine Skater-Hochburg sein könnte", sagte auch Conny Altherr vom Skating-Weltverband FIRS/CIC. "Aber wir müssten daran arbeiten und wir müssen überlegen, ob es Sinn bringt, bei einer so prominenten Laufveranstaltung noch die Skater nach vorne zu bringen."
Eine mögliche Lösung des Problems wäre die Verlegung des Skater-Rennens auf den Sonnabend vor dem Marathon-Lauf. In Berlin soll diese Form im Herbst erstmals getestet werden. "Wir warten die Erfahrung aus Berlin ab", so Götz. Eine weitere Schwierigkeit: Im kommenden Jahr startet der Marathon bereits am 18. April. Wegen der Schlechtwettergefahr ist der frühe Termin weder für die Top-Skater noch für Breitensportler ein Anreiz. Nicht ändern wird sich der frühe Anmeldeschluss zum kommenden Jahr. Weil der Zuschuss durch die Stadt voraussichtlich wegfällt, wird der Organisationsbeitrag von derzeit 50 Euro noch steigen. hsm
Erschienen am 29. Apr 2003 in Hamburger Abendblatt / Sport |