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Autor Thread - Seiten: -1-
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16.10.2003, 23:08 Uhr
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TNS Team


Hallo,

allen die gelegentlich mit dem Gedanke spielen mal einen Marathon zu laufen, statt zu skaten will ich hier meinen Bericht nicht vorenthalten:

Name des Laufes: 4. Medienmarathon
Datum: 12.10.2003 (Sun)
Ort: München
Postleitzahl: k.A.
Homepage (Veranstalter): www.medienmarathon.de
Streckenlaenge: MA
Beschaffenheit: Asphalt
Profil: überwiegend flach
Wetter: bedeckt, 11 - 17 Grad
Teilnehmer: ca. 9000

Die Vorbereitung:
Eigentlich als Crosstraining zum Speedskaten gedacht, wollte ich es
dann doch irgendwann wissen und habe über den JPMCCC-Lauf in Frankfurt
und einen HM (1:49) in Altheim (Juni)ab Mitte August begonnen mein
eigentliches Marathontrainig aufzunehmen, wichtig dabei insbesondere
die Tempoeinheiten und die langen Läufe, kaum typische GA1-Einheiten.
In den letzten 12 Wochen habe ich es dann auch auf einen Wochenschnitt
von immerhin 40km gebracht (Jahreswochenschnitte: 27km laufen, 110km
skaten, 55km Rad). Aber zu sehr wollte ich die Vorbereitung auf den
Berlin-Marathon zur Erzielung einer neuen PB im Speedskaten auch nicht
schleifen lassen.

So richtig schonen konnte/wollte ich mich deshalb vor dem Marathon in
München nicht, und bin dann also noch in Berlin (1:18) als auch in Köln
(nass- 1:33) mit Skates am Start gewesen. In der Vorwoche dann nochmal
das übliche Nightskaten und zwei kurze 8km Läufe im geplanten Renntempo
(5:15). Am Samstag vor dem Rennen fühle ich mich ausgeruht und fit.

Der Tag:
Mangels vernünftiger Bahnanbindung und hoher Flugkosten entschliesse
ich mich kurzfristig erst am Wettkampftag von Frankfurt aus anzureisen.
Das heisst um 4.45 Uhr aufstehen, duschen anziehen. Da ich ja was essen
sollte würge ich mir mit Mühe ein Marmeladenbrötchen rein, trinke
meinen Milchkaffee und starte um 5.45 Uhr um die ersten 380km in
Angriff zu nehmen. Während der Fahrt esse ich auch noch ein zweites
Brötchen und kippe eifrig Mineralwasser in mich hinein. Erwartunggemäss
bin ich um 8.20 Uhr an der Ausfahrt zum Parkplatz. Der Stau ist aber
riesig - die Nervosität steigt, werde ich meine Startunterlagen noch
rechtzeitig bekommen ?
Ausserdem zeigt das viele Mineralwasser jetzt auch Wirkung. Endlich um
9.10 parke ich und finde auch fast direkt die Startnummernausgabe, wo
ich ohne jede Wartezeit meine Startnummer bekomme - also ab eine
Toilette suchen, danach zur Kleiderbeutelabgabe. Aber wie dorthin
kommen ? Nach ein wenig Fragerei finde ich dann den Weg, gebe meinen
Köln-Marathon Beutel ab und mache mich auf den Weg in die
Startaufstellung.

Um 09:50 komme ich ohne grosse Probleme in den grünen Block, denn mein
Ziel sind die 3:45, zu dem entsprechenden Pacemaker komme ich aber
nicht durch. Dann beginnt die grosse Warterei, meinem Magen scheinen
die Bananen und die Anspannung nicht besonders gut zu bekommen, mir ist
leicht übel und ich habe Bedenken direkt nach dem Start von
Seitenstechen geplagt zu werden. Der erste Startschuss erfolgt, aber im
grünen Block tut sich einfach nichts.

Endlich um 10:14 Uhr - überquere ich die Startmatten.

Von Anfang an läuft es sich gut, ich überhole kaum und werde kaum
überholt - also stimmte meine Position in der Startaufstellung. Der
erste Kilometer 5:18 min/km na ja, 3 Sekunden über Plan, und HF (138) auch
über Plan, ok ich werde also mit 5:20 statt 5:15 versuchen zu laufen,
nur jetzt am Anfang nicht schon überpacen.

Also laufe ich das Tempo so weiter, allerdings nicht ohne doch recht
häufig einen Blick auf meinen Pulsmesser zu werfen - in der ersten
Stunde max. 148 hatte ich mir vorgenommen. Und da halte ich mich auch
dran (na ja 150), leider pendeln die Zeiten dann so um die 5:25 ein.
Langsam lasse ich die HF weiter ansteigen, nach 1:10h gebe ich dann die
158 frei und werde dann auch wieder etwas schneller. Um weiter einen
ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt zu erhalten (schlechte Erfahrungen
mit NUR Wasser in St. Gallen 111km), trinke ich alle 5km 2 Becher
Mineralgetränk, auch wenn dies zu kleinen Gehpausen führt (während des
Laufs kann ich zwar aus Flaschen trinken - aber Becher?).

Meine Stimmung ist gut und ich denke, dass ich noch ewig so
weiterlaufen könnte. Die HM-Marke passiere ich dann bei 1:54 (war auch
schon schneller) , mit den 3:45 wirds dann wohl eher nicht mehr
klappen. Aber sicherheitshalber ziehe ich das Tempo nochmal etwas an.
Recht ereignislos gehts dann so weiter bis km 28, Mein Pulslimit nach
2:30 setze ich dann auf die geplanten 168. Im engischen Garten spüre
ich dann mein linkes Fussgelenk und merke, dass ich auch bereits Blasen
an den Füssen habe. Die Zahl der Geher und Dehner steigt jetzt ebenso
an, wie die Zahl derer die ich überhole - nur noch 14km, das ist ja
locker zu schaffen, aber ich merke dann doch wie die Beine schwerer
werden und ich nicht mehr ganz soo locker laufe. Meine Zeiten liegen
jetzt so bei 5:30, mit Verpfegungstelle auch schon deutlich darüber.
Mit dem Verlassen des englischen Gartens bei km 35 beginnen jetzt doch
tatsächlich die Qualen, laufen fällt mir immer schwerer, irgendwie habe
ich auch keine Lust mehr und wäre jetzt gerne schon im Ziel, na gut die
7km werde ich auch noch schaffen, aussteigen oder gehen - kein Thema.
Leider gehöre ich jetzt aber zu denjenigen die überholt werden. Bis km
40 schaffe ich es immerhin noch unter 6:00 zu bleiben, danach ist auch
das nicht mehr zu halten.
Endlich, das Olympiastadion, Einlauf durch den Discotunnel, die letzten
300m quäle ich mich durchs Ziel (3:55:09 handgestoppt). Kurz danach
treffe ich Thomas, (dessen Ziel die 3:20 (HM 1:31) waren - 3:43 sind es
dann gewesen) der froh ist, dass ich nach ihm ins Ziel bin. Aua meine
Blasen. Nach mehrmaligen Anstehen sind wir dann endlich geduscht,
umgezogen und geniessen noch ein wenig das Wetter um uns dann wieder
auf den Heimweg zu machen.

Ob ich das nochmal brauche ?

Die Heimfahrt verläuft dann recht entspannt, fühle mich eigentlich
schon wieder ganz fit, nur mein linkes Fussgelenk schmerzt etwas.

Am Montag habe ich dann einen richtigen Muskelkater auf den
Oberschenkeln, sonst keine Probleme. Dienstag: schon deutlich weniger,
soll ich wirklich skaten gehen ? JA und es geht super, fühle mich fast
topfit und vom Muskelkater merke ich auch nichts mehr. Mittwoch - der
Muskelkater ist vorbei, Blasen leider noch nicht ganz weg.

Da ich den Marathon komplett im aeroben Bereich gelaufen bin, fühle ich
mich heute schon wieder absolut fit, nach den 111km skaten in St.
Gallen war ich wesentlich kaputter (und dies auch länger). Denke, dass
Stoffwechsel und Konditionsmässig einiges mehr drin gewesen wäre, aber
da die Beine da nicht mitgemacht hätten...gibts bei der nächsten
Vorbereitung deutlich höhere Umfänge und auch mehr 3:00h lange Läufe.

Hier noch ein paar Daten:
Länge min/km Pulsdurchschnitt
42,2km 5:34 156

1. Hälfte 1:54h
2. Hälfte 2:01h

Grüsse
Uwe
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001
17.10.2003, 22:03 Uhr
PW



Respekt Uwe!

Ich bin schon froh wenn ich einen Marathon unter 2 Stunden skate, ans Laufen hab ich noch keinen Gedanken verschwendet. Vielleicht nächstes Jahr, mal sehen Und danke für den ausführlichen Bericht.

Grüße aus Offenbach,
Peter
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