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29.09.2014, 15:50 Uhr
NoX
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Neulich, Dienstagabend, Aprilwetter im August 14. Wir kamen vom Steakessen im Ojo und gingen die Hochstraße runter in Richtung Turm. Plötzlich Blaulichtgewitter auf der Kreuzung davor. Meine Frau: „Da muss ein schwerer Unfall passiert sein“. Der Freund meiner Tochter: „Das sind sicher die Dienstags-Skater“. Ich rannte sofort die Börsenstraße runter zur Taubenstraße und da kamen sie schon. Vorneweg die Polizei, Krads voraus, dann die gelben Ordner und schließlich der Tross. Ich schaltete meinen Gesichts-Scan auf „TNS Old Boys“ auf Hochleistungsstufe. Sah sofort Redhorn, schrie seinen Namen und er rief mir aus der Sause meinen Namen zurück. Sekunden später war der Spuk vorbei. Wegen des Wechselwetters waren es diesmal nicht so viele. Zu meiner Gruppe zurückgekehrt meinte meine Frau: „Du hast ja Tränen in den Augen, Du heulst ja fast“. Auf dem kurzen Rückweg ging mir all das durch den Kopf, was Redhorns Film so grandios einfängt (sieht man einmal ab von den, themenbedingt, mir etwas zu vielen cuts&likes): Das wahre TNS Leben so wie es wirklich ist. Als starke Motivation für Skate-Greenhorns, TNS-Novize zu werden. Für Aktive: spannungsfreies Nach-Erleben (ohne auf Balance, den Nachbarn oder die Straße achten zu müssen. Und für TNS (Zwangs-)Pensionäre (wie mich): Die inzwischen goldenen gewordenen TNS Zeiten noch einmal erleben zu können. Das alles stellt Redhorns Film so glänzend dar. Wer jemals in einem guten Film den Nachspann nachdenklich ausgesessen hat, weiß, wie viele Beteiligte außer den Akteuren mitwirken müssen, um die Sache zum Gelingen zu bringen. Diese Arbeiten ruhen zum größten Teil auf Redhorns Schultern. Das muss man doch auch mal würdigen. Deshalb (ich finde das gelike in den sozialen Medien ziemlich blöd) alle Daumen hoch für Redhorn.
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