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Tuesday Night Skater im Frankfurter Fasching Was zunächst nur vereinzelt gemunkelt und geraunt worden war, verdichtete sich nach und nach zu ernsteren Befürchtungen und schließlich zur schrecklichen Gewißheit: Ein wildgewordenes Rudel Frankfurter Tuesday Night Skater war entschlossen, der winterlichen Skate-Pause ein vorzeitiges Ende zu bereiten, widrigen Wind-und Wetterverhältnissen zu trotzen und die beiden Frankfurter Faschingsumzüge etwas nach Skaterart aufzumischen.
An die 40 Skater, die meisten vom Scheitel bis zur Rolle orange bekleidet, perrückt und geschminkt, bester Stimmung, ausgestattet mit Tröten und Trillerpfeifen, einer phongewaltigen Musikanlage, die von einer bestens aufgelegten DJane in Gang gehalten wurde, einigen Litern Äppler wahlweise heiß oder kalt, bewaffnet mit Traubenzucker und Kondomen (mit und ohne Visitenkarten inside) als Wurfmaterial, ergänzt durch eine Wasserpistole mittelschweren Kalibers zog als Zugteilnehmer Nummer 99 durch das närrische Frankfurt und brachte das Publikum zum Staunen. Zuschauer jeden Alters jubelten bei weitgehend trockenem und freundlichem Wetter den wildgewordenen Skatern zu und feuerten sie an.
Nicht verschweigen wollen wir allerdings, dass die ganze Aktion schon zwei Tage später beim Umzug in Klaa-Paris/Heddernheim eine Neuauflage fand. Trotz angesagten Dauerregens hatte sich wieder eine erkleckliche Meute entschlossener und feierwütiger Skater eingefunden und wurde prompt mit strahlendem Sonnenschein und einem ausgelassenen und begeisterten Heddernheimer Publikum belohnt. Zum Ausklang dieses Umzugs entschied man sich spontan, eine in gewissen Skaterkreisen auch nicht ganz unbekannte Apfelweinkneipe vor Ort in Heddernheim aufzusuchen, und dort sollen noch bis in die frühen Morgenstunden in der Mitte der Tanzfläche tanzende und grölende Wesen in orangener Kleidung gesichtet worden sein, Zum Glück hat man seitdem nichts mehr von ihnen gehört, wir dürfen gespannt sein, wann sie aus ihrem Koma erwachen und wieder lärmend Laune, Lust und Traubenzucker unter den Frankfurter Bürgern verbreiten. Dela Strumpf, 14.02.2002 |
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